Im Falle eines plötzlichen Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um rund zehn Prozent, sofern keine Erste-Hilfe-Maßnahmen getroffen werden. Viele Angehörige sind in dieser Ausnahmesituation überfordert und zudem oft nicht regelmäßig in Erster Hilfe trainiert.
Bei einem durchschnittlichen Eintreffen von rund neun Minuten ist die Hilfe durch den Rettungsdienst oftmals nicht rechtzeitig genug da, um schwere Hirnschäden durch Sauerstoffmangel zu verhindern, welche bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Blutkreislauf entstehen können. Vor allem, wenn keine (ausreichende) Ersthelfer-Wiederbelebung eingeleitet wurde.
Diese Lücke möchte jetzt die Feuerwehr Wasbek schließen. Über 20 Kamerad*innen sind bei einem High-Performance-Reanimationskurs in der Wiederbelebung erfolgreich ausgebildet worden und werden zukünftig durch die Rettungsleitstelle zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert, wenn aufgrund des Notrufes ein Herzstillstand vermutet wird. Das „Therapiefreie Intervall“, also die Zeit ohne lebensrettende Wiederbelebungs-Maßnahmen, soll so deutlich reduziert werden.
Denn anders als beim Brandeinsatz kommt nicht die ganze Truppe, sondern die ersten zwei oder drei Feuerwehr-Angehörigen rücken sofort mit dem Löschfahrzeug zum Notfallort aus. Zeit sparen ist die oberste Devise.
Für diese Aufgabe ist die Feuerwehr Wasbek bestens ausgerüstet – eine Spende durch den Kameraden Hajo Behrend ermöglichte die Verlastung von nagelneuen Notfallrucksäcken mit Sauerstoff und Beatmungszubehör auf jedem Einsatzfahrzeug.
Kernstück der schnellen Hilfe durch die Feuerwehr ist allerdings ein AED-Gerät, ein Automatisierter Externer Defibrillator. Dieses auch für Laienhelfer konzipierte Gerät analysiert das EKG des Herzstillstands-Patienten und gibt erforderlichenfalls einen Stromstoß zum „Reset“ des außer Kontrolle geratenen und ohne Blutauswurf flimmernden Herzens frei. Auch hier sind zwei Geräte vorhanden, so dass auch im Falle der Abwesenheit eines Einsatzfahrzeuges (z. B. zu Lehrgangszwecken) die Einsatzbereitschaft des AED-Teams gewährleistet bleibt.
Selbstverständlich unterstützt das AED-Team auf Anforderung im Anschluss auch den Rettungsdienst, zum Beispiel durch die längerfristige Übernahme der Herzdruckmassage.
Feuerwehrarbeit ist vielseitig – wann dürfen wir Dich in unseren Reihen begrüßen?